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Tag: Rundreise 2019

Rundreisefazit

Rundreisefazit

Ich schreibe ja schon seit dem Abi fleissig Reisetagebuch und dieser Urlaub ist der erste wo das nicht in Papierform passiert. Auch ein etwas seltsames Gefühl…vielleicht muss ich mir das noch ausdrucken und einkleben 😉 Naja, am Ende jedes Urlaubs schreib ich mir auf jeden Fall immer ne Zusammenfassung: was war gut, was war blöd, wovon hab ich definitiv zu viel oder zu wenig eingepackt;)

In diesem Urlaub gibt es reichlich Anlass zu fazitieren, also los gehts:

Rundreise

Wie wir wieder einmal festgestellt (aber leider zwischenzeitlich wieder vergessen) haben ist dies nicht die optimale Urlaubsform für uns. Sowohl der Heldenmann als auch ich erleben die Welt am liebsten zu Fuß und Autofahren ist für uns absolut keine Entspannung. An all den schönen Orten vorbeizufahren ohne jeden davon erwandern zu können macht uns traurig. Und jeden Tag entscheiden wo man jetzt hin will und dann eventuell noch irgendwelche Termine (wie z.B. Fährabfahrten) einhalten, ist auch nicht gut für uns. Wir haben zwar total viel gesehen und hatten wirklich tolle Tage, aber ausgeruht und entspannt sind wir kein bisschen. Darauf basierend:

Dachzelt

Das Dachzelt an sich überzeugt mich sehr. Es ist sehr kuschelig da oben drin, es ist sehr schnell aufgebaut (und auch der Abbau ging am Ende schon sehr fix), man hat einen trockenen Platz unter dem Dach und gerade mit einem höheren Auto ist das Ganze bei häufigem Standortwechsel supergut. Für das Heldenkind war es auch das richtige. Die beiden Tage die wir in Hütten geschlafen haben, haben ihn total gestresst – häufige Betten und Umgebungswechsel mag er nicht so sonderlich, da musste er fürchterlich weinen und wollte am liebsten nach Hause ins eigene Bett. Das hat das Dachzelt wirklich sehr gut aufgefangen.

Aber:

Gerade dieser häufige Standortwechsel ist irgendwie doch nicht so unsers. Und wenn man länger bleibt, hat man eben kein Auto zur Verfügung ohne das Ding wieder abzubauen (also genau die Einwände, die U schon vor dem Kauf hatte – hattest absolut Recht liebe U ;)). Und das nervt trotz Fahrrädern sehr.

Campingurlaub

Dies war ja gleichzeitig unser erster Campingurlaub – witzigerweise haben wir schon hunderte Male gezeltet, aber entweder beim Larp/Mittelaltern oder mit unserem Trekkingzelt irgendwo mitten im Nirgendwo. Auf einem Campingplatz zu stehen begeistert uns nur eingeschränkt. Meist sind die in Norwegen entlang der Straßen. Vorteil ist nur, dass das Heldenkind dort andere Kinder zum spielen gefunden hat und es teilweise tolle Spielplätze gab.

Frei stehen haben wir auch ausprobiert. Wenn man nicht sehr viele Fehlschläge und Aufwand investieren will, dann steht man mit einem Nicht-Geländewagen meist in Sicht- und Hörweite der Straße. Das dann auch begründet durch die Geographie, wo in den Tälern meist nicht soo viel Platz ist. Und ganz ehrlich: Nee! Das ist dann zwar kostenlos, aber reizt mich so in etwa gar nicht. Auf den Plätzen wo sonst die Wohnmobile stehen – auf Parkplätzen an Häfen z.B. – will ich wirklich absolut garnicht stehen. Frei stehen würde für mich heißen: Ich alleine in der Natur. In Deutschland könnte man (darf man natürlich nicht und meckernder Förster am Morgen muss auch nicht sein) dazu einen beliebigen Forstweg reinfahren und hätte dieses Ziel erreicht. Hier fand ich das schwierig, weil es dann wirklich gleich komplett Offroad war.

Übereinstimmendes Fazit:

Wenn Zelt und wenig Komfort, dann auch Wildnis. Wenn schon nicht Wildnis, dann wenigstens Komfort 😀

Bleibt die Frage was wir nächstes Jahr für einen Urlaub machen wollen.

Seit der Heldenmann und ich uns kennen war unsere Urlaubgestaltung (bis auf eine Rundreise durch Irland und einmal Segeln) vollkommen klar: Streckenwanderung. Auf gehts! Mit Kind gestaltet sich das Ganze ja etwas schwierig.

Möglichkeit 1: Wir optimieren unsere Ausrüstung und versuchen mit Kind und Zelt/Hütten einen Streckenwanderung zu machen. Konfliktpotential: 1000%. Kind will andere Kinder. Mann und ich wollen Strecke, Kind will spielen. Beim Auf- und Abbau Stress. Frau mag nicht so gerne in Hütten mit anderen Menschen drin schlafen und mag Bettenwechsel ebensowenig wie das Kind. Mann findet Hütten urgemütlich und kann Frau und Kind nicht verstehen. Puh…

Möglichkeit 2: Strandurlaub. Hatten wir in Korsika und war super schön und entspannt. Man sieht nur nicht so viel von der Welt und wenn es regnet fällt einem die Decke auf den Kopf.

Möglichkeit 3: Bergurlaub. Kind und Mann gehen angeln (und ich währenddessen alleine wandern) und man kann kurze Wanderungen in die Umgebung machen. Kind vermutlich schnell gelangweilt mangels Spielfreunden.

Möglichkeit 4: Hütte/FeWo mieten und jeweils 4-5 Nächte an einem Ort bleiben. Dann könnte man Strandurlaub und Bergurlaub verbinden, von einem zentralen Platz jeweils Ausflüge machen und hätte trotzdem etwas Abwechslung. Mangels Geschwisterkind/ Spielkamerad für das Heldenkind auch wieder nicht optimal, außer man mietet wieder ne Hütte auf einem Campingplatz. Oder fährt gen Süden, wo es Campingplätze mit Mobilhomes und sogar Kinderbespaßung gibt. Oder man versucht sich tatsächlich mal an einem Familienhotel (auch wenn das wirklich abartig teuer ist) weil das bei richtiger Auswahl sogar potentiell noch einen weiteren (für den Heldenmann und mich wichtigen) Punkt bietet, nämlich: Gut essen. Mit dem Heldenkind sind Besuche normaler Resturants allerdings eher ein Albtraum, bei nem Familienhotel müsste das ja gehen. Planungsaufwand bei Möglichkeit 4 ist allerdings eher hoch.

Möglichkeit 5: Gruppenreise, z.B. wanderpaddeln mit anderen Familien mit Kindern. Hmm… irgendwie überzeugt mich das Konzept von Gruppenreisen auch nur eingeschränkt.

Zum Glück ist der nächste Urlaub erstmal Skifahren… das stelle ich mir wie folgt vor: Kind: Skischule, wir: Langlauf. Höhö…bin gespannt auf die Realität.

Und um nochmal die Zusammenfassung zusammenzufassen: Dieser Urlaub war zu diesem Zeitpunkt trotz aller Nicht-Optimalitäten der Richtige. Wir haben ein bisschen ein Gefühl für das Land bekommen und wenn wir jetzt Gegenden zum Hinreisen aussuchen, haben wir zumindest eine Vorstellung wie es da in etwa aussieht. Das passt schon. Und insgesamt war es schon ein schöner Urlaub, wenn auch kein Vergleich mit Korsika letztes Jahr:)

9.8.2019 Haukeliseter – Stavanger

9.8.2019 Haukeliseter – Stavanger

Unser letzter Urlaubstag. Begonnen mit leckerem Frühstücksbuffet (aber bei weitem nicht so gut wie in Finse, es fehlten die Pfannkuchen;)) und dann noch einer kleinen Wanderung um den See. Das ist wieder Landschaft, die zum weitwandern einlädt…hachhach…

Haukelifjell

Unterwegs haben wir fleißig nach Lemmingen gespäht, aber (verständlich bei dem Lärm, den das Heldenkind so veranstaltet) außer einem angebissenen Pilz keine Spur gesichtet. Dafür reichlich Blaubeeren gepflückt. Trotzdem war bei allen etwas die Luft raus und so waren wir froh, als wir dann im Auto gen Heimat saßen.

Und nochmal

4 Stunden Fahrt waren noch zwischen uns und der Heimat. Wieder ging es durch wundervolle Landschaft, wir stellten aber fest, dass die Setesdalsheiene (wo wir 2014 wandern gehen wollten) nicht gerade zu unseren Favoriten gehörte. Wissen wir jetzt also auch. Dafür nördlich von Valle und von Sandnes Richtung Sirdal sehr hübsch.

Um 21:00 waren wir zu Hause, schnell noch alles ausgeräumt und dann ab ins eigene Bett. Besonders das Heldenkind verkündete, dass es den Urlaub voll blöd fand und nie wieder wegfahren will..naja, mal gucken;)

8.8.2019 Tinnsjø – Haukeliseter

8.8.2019 Tinnsjø – Haukeliseter

Heute erwachten der Mann und ich das erste Mal auf dieser Reise vor dem Heldenkind! Denn selbiges schlief unfassbarerweise bis nach 8 Uhr! Das war sehr schön! Dann Frühstück mit Seeblick bei wunderbar warmen Sonnenschein, Sachen schonmal vorgepackt und ab zum Wasser:) Das Wetter hielt noch genau bis wir um 14 Uhr vom Platz mussten und so konnten wir noch einmal ausgiebig buddeln und baden. Selten so viel gebadet wie in diesem Norwegenurlaub:D

Danach ging es über Rjukan und das Rauland weiter zum Haukelifjell. Die Landschaft war wieder einmal unglaublich schön, die Strasse nicht zu groß und nicht zu klein und hier Langlauf wäre wirklich klasse.

Vierli – nein, das ist nicht in der Schweiz

Nächtigen wollten wir ausnahmsweise nicht im Zelt, sondern in einer bewirtschafteten DNT- Hütte um zu gucken ob sie so toll ist wie Finse;) Das hat ja leider nicht geklappt diesen Sommer. Haukeliseter ist sehr schick, aber liegt halt leider direkt an der Strasse. Als wir kamen spuckte gerade ein Reisebus seine Passagiere ins Restaurant. Da waren wir kurz davor zu gehen. Aber jetzt ist es viel ruhiger und es gibt eine unglaublich schöne Sauna hier: Mit großem Glasfenster und Blick aufs teilweise noch schneebedeckte Fjell. Danach dann zur Abkühlung in den See hopsen – so schön! Leider war die Sauna bereits von einem sehr freundlichen aber auch sehr mitteilsamen Herren bevölkert. Småprat ist ja auch auf Deutsch nicht so meins und ohne angestrengtes Norwegischreden wäre es definitiv entspannter gewesen;)

7.8.2019 Irgendwo – Tinnsjø

7.8.2019 Irgendwo – Tinnsjø

Kaum habe ich ein System entdeckt, ist es schon wieder hinfällig, denn heute war auch wieder ein guter Tag;)

Gestern Abend hab ich noch einen Spaziergang an den vollkommen stillen See gemacht – so schön!

Abendstimmung

Dann eine weitere verregnete Nacht im Dachzelt, aber grundsätzlich alles trocken.

Man bekommt ja alles unter das Dach, aber voll isses schon;)

Unser nächstes Ziel lag in der Nähe von Rjukan am Tinnsjø. Die Natur ist so wunderschön! Bei jeder Fahrt möchte ich am liebsten aussteigen und alles zu Fuß gehen;) In Rjukan ging es mal wieder auf einen Campingplatz, wieder sehr schön und direkt am See. Leider aber nur mäßiges Wetter, doch das kann uns nicht schrecken! Während die Männer sich auf die Jagd nach Fischen machten, hatte ich Freigang und nutzte das für eine kleine Wanderung. Leider war sie unmarkiert (zu spät gesehen) und somit verfranste ich mich trotz GPS ganz fürchterlich;) Somit war sie dann nicht mehr ganz so klein, sehr nass und führte durch wildeste Wildnis – schön war sie aber trotzdem;)

Da unten wohnen wir heute

Dann noch schwimmen im See, buddeln am Strand und zum Entzücken des Heldenkindes ein ganzer Spielplatz voller deutscher Kinder. Da musste er dringend bis nach neun toben und ist nun vollkommen fertig;) Ich auch, also ab ins Zelt!

Der aktuelle See:)

Ps: Es wurde übrigens tatsächlich eine winzige Forelle gefangen, die man nicht mehr reinwerfen konnte. Der Heldenmann briet sie zum Abendessen und das Heldenkind hat mit großem Genuss alle 4 Gabeln die der Fisch ergab verspeist;)

Ca. 20 cm Fischlein
6.8.2019 Hemsedal – Irgendwo am Tunhovdfjorden

6.8.2019 Hemsedal – Irgendwo am Tunhovdfjorden

Irgendwie haben unsere Tage einen recht ulkigen Wechsel, wo immer ein toller auf einen mäßigen Tag folgt. Heute also wieder ein toller:)

Eins vorweg: Das Dachzelt hielt trotz strömendem Regen zumindest zu 90% dicht! Irgendwie ist es an den Seitenwänden immer etwas nass, aber da ist ein Teil auch Kondenswasser. Und wenn wir kein Laken benutzen würden (welches das ein wenig aufsaugt), müsste es kaum zu merken sein, vermute ich. Man wacht auf jeden Fall nicht nass auf, das ist das wichtigste:)

Da es fröhlich vor sich hinwölkelte beschlossen wir, da gerade ein Spaßbad in Reichweite war, selbiges auch zu nutzen (die sind in Norwegen etwas rarer gesäht) und machten uns auf zum Tropicana in Gol. Das hat zwar schon bessere Tage gesehen, aber 5 von 7 Rutschen funktionierten noch, Wellenbecken und Strömungskanal auch und wir waren ja nicht da um die Wände anzugucken;) Da fiel nämlich so langsam der Putz ab:D Aber sauber wars und das Heldenkind (und wir) hatten wirklich sehr viel Spaß.

Dann gings weiter gen Süden und der Heldenmann hatte vielversprechende Plätze zum wild stehen ausgekundschaftet. Auf einem davon stehen wir nun. Ich sitze trocken unterm Vordach, um mich herum bildet sich eine veritable Pfützenlandschaft und außer Regen, Plätscherbach und Schafsglocken hört man: absolut nichts! Sehen tut man eine Menge Fjell und gerade ist mal wieder alles sehr schön:)

Irgendwo im Nichts
5.8.2019 Kaupanger – Hemsedal

5.8.2019 Kaupanger – Hemsedal

Der heutige Tag ging gut los, denn das Heldenkind und ich stürzten uns eifrig auf den Sandstrand und bauten ein 1A gallisches Dorf mit Hinkelsteinlager, Mistelwald und Pallisade. Leider haben wir uns dann mit der Fähre vertan und dachten wir müssten schnell los. Mussten wir aber gar nicht. Etwas schade…

Nächster Stopp: Lærdal. Sehr süße alte Häuser. Waffeln gegessen, eingekauft, weiter gings:)

Danach haben wir noch eine wirklich alte Stabkirche besichtigt. Das war auch sehr schön. Und einen Kuscheltierlemming für das Heldenkind erstanden;)

Sieht aus wie Spielzeug, ist aber groß genug zum reingehen

Campingplatz heute nix tolles gefunden. Nu gewitterts und regnet und wir haben nochmal Gelegenheit die Wasserdichtigkeit des Dachzeltes zu testen. Drückt die Daumen…auf Reklamation hab ich keine Lust:/

4.8.2019 Nigardsbreen

4.8.2019 Nigardsbreen

Neuer Tag, neues Glück! Nachdem ich gestern Abend noch auf einem kleinen Fjordspaziergang einen Badeplatz ausgekundschaftet hatte, beschlossen wir das wichtigste zuerst zu erledigen, das Tandem zu satteln und ein Frühstückspicknick mit Baden zu machen. Die Sonne versteckte sich zwar noch im Nebel, aber wir zogen das durch! Und schön wars, wenn auch etwas frisch;)

Da das Heldenkind sooo gerne nochmal Gletschereis anfassen wollte, haben wir es gewagt und sind auch auf die Gefahr hin nochmal in eine Tourifalle zu laufen zum Nigardsbreen gefahren. Und hach, diesmal klappte alles! Und auch wenn man Gletschertouren erst ab 8 machen kann und wir somit nicht direkt ans Eis kamen hat der Heldenmann erfolgreich welches aus dem tosenden Bach gefischt, auf dass das Heldenkind es voller Wonne mit einem Stein zertrümmern konnte. Was man halt so macht mit mehrere tausend Jahre altem Eis….

Gletscher von weit weg,
von dicht dran
und der unfassbar blaue zugehörige Gletschersee!

Das war ein toller Ausflug!

Abends sind wir wieder in Kaupanger gelandet, denn da kommt man am Besten weg – leider müssen wir uns ja langsam wieder gen Süden aufmachen, denn die Hälfte ist rum. Diesmal stehen wir auf dem kleineren, gemutlicheren, günstigeren Campingplatz, der ( tadaa!) eine richtig schicke Badestelle hat. Also nochmal bei Sonne im Fjord baden, ein Abendspaziergang durch den Wald für die Mama und dann sieht doch die Welt schon wieder schön aus:)

Kveldsskumring
3.8.2019 Kinsarvik – Sogndal

3.8.2019 Kinsarvik – Sogndal

Heute lief es nicht so rund mangels Plan. Wir entschlossen uns morgens doch noch zum Sognefjord hochzufahren und dazu die vielgepriesene Fähre Gundvagen – Kaupanger zu nutzen. Das haben wir sehr bereut. Wir hatten die Fähre morgens schonmal gebucht und kamen dann auf dem Weg an so vielen schönen Orten vorbei wo wir dann nicht anhalten konnten. Und die Fahrt war dann auch bestenfalls mau. Von der Fähre konnte man nicht sonderlich gut gucken und den Lysefjord fand ich ehrlich gesagt schöner. Das Heldenkind mag Fähre fahren leider gar nicht mehr und will am liebsten nur drin sitzen.

Fjord

Am Ankunftsort mussten wir dann noch einkaufen und der versprochene Badeplatz am hochgelobten Campingplatz war auch nicht für 4-jährige nutzbar. Plan für morgen auch nur eingeschränkt vorhanden und es bleibt das Gefühl eines verlorenen Tages. Seufz.

2.8.2019 Husedalen

2.8.2019 Husedalen

Durch das Husedalen sind wir 2011 aus der Hardangervidda zurückgekommen. Leider war an dem Tag Nebel ohne Ende, so dass wir die 4 Wasserfälle im Tal bis auf den untersten nur hören aber nicht sehen konnten. Trotzdem blieb uns das Tal als wunderschön in Erinnerung, so dass wir unbedingt nochmal zurück wollten.

Heute also die zweite Chance bei 24° und Sonne:) Da wir das Zelt nicht abbauen wollten, fassten wir den wagemutigen Entschluss mit Fahrrad und FollowMe bis zum Parkplatz zu fahren. Nach etwa 200m berauf haben wir diese Entscheidung bitter bereut:D Zu starke Steigungen kann man mit so einem kleinen Kind und FollowMe etwas schwierig fahren, denn da es doller wackelt braucht man eine höhere Geschwindigkeit um stabil zu fahren. Somit schoben wir und waren schon sehr am zweifeln, dann wurde der Weg zum Glück etwas flacher und der heldenmütige Heldenmann konnte weiterziehen;) Und so schafften wir es schnaufend und prustend bis zum Kraftwerk, wo der erste Wasserfall zu sehen ist.

Wasserfall 1

Von dort aus wanderten wir dann hoch zum zweiten Wasserfall. Erst ging es neben einem Rohr lang und war nur mäßig schön, aber dann wurde es ganz wundervoll. Mit Felsen im sommerwarm duftenden Kiefernwald und schattigen Waldpfaden bis zum Aussichtspunkt.

Wasserfall 2

Dem Heldenmann und mir blutete das Herz, dass wir nicht weiter hoch konnten. Jetzt nach Stavali und dann in die Hardangervidda…achach! Aber das Heldenkind schlug sich super und machte wieder locker 300 Höhenmeter auf kletteriger Strecke. Und komplett ohne Jammern:) Bin sehr stolz auf ihn!

Danach sausten wir gemütlich mit den Rädern wieder runter. Kurze Badepause, langersehntes Slush-Eis, Spielplatz, Pizza und dann Bett fürs Kind und Spaziergang für die Mama:) Leider ist es so wie befürchtet und die Tatsache, dass wir wenig geplant haben rächt sich jetzt abends. Plan für morgen: Kein Plan;)

1.8.2019 Røldal – Buerdalen – Kinsarvik

1.8.2019 Røldal – Buerdalen – Kinsarvik

Heute war Sonnenschein und zumindest weniger Kopfweh angesagt und somit machten wir uns auf zur Weiterreise. Mit dem Entschluss möglichst wieder zwei Nächte am selben Ort zu bleiben, denn das Packen stresst alle und tut dem Familienklima nicht gut;) Da müssen wir uns nochmal was ausdenken um das Heldenkind zu beschäftigen. Wenn er nebenbei aus Langeweile anfängt alles zu zerstören ist das nicht hilfreich. Grumpf!

Ansonsten hatten wir aber ein bemerkenswert gemütliches Frühstück, so dass unser Plan früh mit unserer Gletschertalwanderung anzufangen leider etwas ins Wasser fiel. Aber man muss die Feste feiern wie sie fallen! Somit kamen wir erst gegen Mittag in Buer an – gemeinsam mit etwa 25731589 Anderen. Man war das voll! Kaum noch Platz auf dem Parkplatz und der Plan B hier eventuell übernachten zu wollen, erschien eher weniger einladend.

Auf dem Parkplatz trafen wir dann ein Mädel im Heldenkindalter und da die beiden sich auf Anhieb super verstanden ging es gemeinsam auf den Wanderweg. Holla, hatten die ein Tempo drauf! Jeder wollte der Schnellere sein und die ersten 30 min war ich nur mit Schritt halten beschäftigt. Landschaft angucken? Keine Chance 😀 Schade, dass es offensichtlich kein Zwischending zwischen trödellangsam und rasend schnell gibt;)

Dann pendelte das Ganze sich etwas ein. Der Weg war wunderschön und sehr abenteuerlich. Es ging in Bächen lang, über Kletterstellen und wackelige Brückenkonstruktionen. Und zwischendurch immer der Ausblick auf den Gletscher – so schön!

Wow!

Weiter oben wurden die Kletterstellen leider schwieriger und außerdem staute es sich hier wirklich extrem, da immer nur eine Person am Seil hoch oder runter konnte. Und besonders das runter bereitete uns mit dem zunehmend erschöpften Heldekind etwas Kopfzerbrechen. Der Papa der Wanderfreundin war Kletterer und kundschaftete die Strecke aus während wir warteten. Er fand sie für seine ebenfalls vierjährige und wesentlich geübtere Tochter zu schwer, es sei auch nicht schön und kein Eis oben. Also kehrten wir schweren Herzens um und das Heldenkind war seeeehr traurig. Gut, dass die Freundin auch umkehrte.

Hier war Schluss. Eigentlich wars noch steiler als es aussieht. Und unten warteten locker 15 Leute…

Der Rückweg war dann trotz ein paarmal Hinfallen viel entspannter und man konnte auch nochmal in Ruhe das Bachklettern geniessen. Ich finde die Wanderung wunderschön, aber in der Hochsaison zur Mittagszeit – echt nicht zu empfehlen!

Steinmännchen weisen den Weg

Nun stehen wir in Kinsarvik, witzigerweise auf demselben Campingplatz wo wir 2011 unsere Hardangerviddatour beendet haben. Es gibt einen Spielplatz mit Hüpfkissen und Drehkarussel und das Heldenkind tobte über eine Stunde lang dort herum und war sehr glücklich, weil so viele Kinder dort waren. Lecker Essen, ich bin noch kurz in den Fjord gehopst und es fühlt sich sehr urlaubig an heute:)