Rundreisefazit

Rundreisefazit

Ich schreibe ja schon seit dem Abi fleissig Reisetagebuch und dieser Urlaub ist der erste wo das nicht in Papierform passiert. Auch ein etwas seltsames Gefühl…vielleicht muss ich mir das noch ausdrucken und einkleben 😉 Naja, am Ende jedes Urlaubs schreib ich mir auf jeden Fall immer ne Zusammenfassung: was war gut, was war blöd, wovon hab ich definitiv zu viel oder zu wenig eingepackt;)

In diesem Urlaub gibt es reichlich Anlass zu fazitieren, also los gehts:

Rundreise

Wie wir wieder einmal festgestellt (aber leider zwischenzeitlich wieder vergessen) haben ist dies nicht die optimale Urlaubsform für uns. Sowohl der Heldenmann als auch ich erleben die Welt am liebsten zu Fuß und Autofahren ist für uns absolut keine Entspannung. An all den schönen Orten vorbeizufahren ohne jeden davon erwandern zu können macht uns traurig. Und jeden Tag entscheiden wo man jetzt hin will und dann eventuell noch irgendwelche Termine (wie z.B. Fährabfahrten) einhalten, ist auch nicht gut für uns. Wir haben zwar total viel gesehen und hatten wirklich tolle Tage, aber ausgeruht und entspannt sind wir kein bisschen. Darauf basierend:

Dachzelt

Das Dachzelt an sich überzeugt mich sehr. Es ist sehr kuschelig da oben drin, es ist sehr schnell aufgebaut (und auch der Abbau ging am Ende schon sehr fix), man hat einen trockenen Platz unter dem Dach und gerade mit einem höheren Auto ist das Ganze bei häufigem Standortwechsel supergut. Für das Heldenkind war es auch das richtige. Die beiden Tage die wir in Hütten geschlafen haben, haben ihn total gestresst – häufige Betten und Umgebungswechsel mag er nicht so sonderlich, da musste er fürchterlich weinen und wollte am liebsten nach Hause ins eigene Bett. Das hat das Dachzelt wirklich sehr gut aufgefangen.

Aber:

Gerade dieser häufige Standortwechsel ist irgendwie doch nicht so unsers. Und wenn man länger bleibt, hat man eben kein Auto zur Verfügung ohne das Ding wieder abzubauen (also genau die Einwände, die U schon vor dem Kauf hatte – hattest absolut Recht liebe U ;)). Und das nervt trotz Fahrrädern sehr.

Campingurlaub

Dies war ja gleichzeitig unser erster Campingurlaub – witzigerweise haben wir schon hunderte Male gezeltet, aber entweder beim Larp/Mittelaltern oder mit unserem Trekkingzelt irgendwo mitten im Nirgendwo. Auf einem Campingplatz zu stehen begeistert uns nur eingeschränkt. Meist sind die in Norwegen entlang der Straßen. Vorteil ist nur, dass das Heldenkind dort andere Kinder zum spielen gefunden hat und es teilweise tolle Spielplätze gab.

Frei stehen haben wir auch ausprobiert. Wenn man nicht sehr viele Fehlschläge und Aufwand investieren will, dann steht man mit einem Nicht-Geländewagen meist in Sicht- und Hörweite der Straße. Das dann auch begründet durch die Geographie, wo in den Tälern meist nicht soo viel Platz ist. Und ganz ehrlich: Nee! Das ist dann zwar kostenlos, aber reizt mich so in etwa gar nicht. Auf den Plätzen wo sonst die Wohnmobile stehen – auf Parkplätzen an Häfen z.B. – will ich wirklich absolut garnicht stehen. Frei stehen würde für mich heißen: Ich alleine in der Natur. In Deutschland könnte man (darf man natürlich nicht und meckernder Förster am Morgen muss auch nicht sein) dazu einen beliebigen Forstweg reinfahren und hätte dieses Ziel erreicht. Hier fand ich das schwierig, weil es dann wirklich gleich komplett Offroad war.

Übereinstimmendes Fazit:

Wenn Zelt und wenig Komfort, dann auch Wildnis. Wenn schon nicht Wildnis, dann wenigstens Komfort 😀

Bleibt die Frage was wir nächstes Jahr für einen Urlaub machen wollen.

Seit der Heldenmann und ich uns kennen war unsere Urlaubgestaltung (bis auf eine Rundreise durch Irland und einmal Segeln) vollkommen klar: Streckenwanderung. Auf gehts! Mit Kind gestaltet sich das Ganze ja etwas schwierig.

Möglichkeit 1: Wir optimieren unsere Ausrüstung und versuchen mit Kind und Zelt/Hütten einen Streckenwanderung zu machen. Konfliktpotential: 1000%. Kind will andere Kinder. Mann und ich wollen Strecke, Kind will spielen. Beim Auf- und Abbau Stress. Frau mag nicht so gerne in Hütten mit anderen Menschen drin schlafen und mag Bettenwechsel ebensowenig wie das Kind. Mann findet Hütten urgemütlich und kann Frau und Kind nicht verstehen. Puh…

Möglichkeit 2: Strandurlaub. Hatten wir in Korsika und war super schön und entspannt. Man sieht nur nicht so viel von der Welt und wenn es regnet fällt einem die Decke auf den Kopf.

Möglichkeit 3: Bergurlaub. Kind und Mann gehen angeln (und ich währenddessen alleine wandern) und man kann kurze Wanderungen in die Umgebung machen. Kind vermutlich schnell gelangweilt mangels Spielfreunden.

Möglichkeit 4: Hütte/FeWo mieten und jeweils 4-5 Nächte an einem Ort bleiben. Dann könnte man Strandurlaub und Bergurlaub verbinden, von einem zentralen Platz jeweils Ausflüge machen und hätte trotzdem etwas Abwechslung. Mangels Geschwisterkind/ Spielkamerad für das Heldenkind auch wieder nicht optimal, außer man mietet wieder ne Hütte auf einem Campingplatz. Oder fährt gen Süden, wo es Campingplätze mit Mobilhomes und sogar Kinderbespaßung gibt. Oder man versucht sich tatsächlich mal an einem Familienhotel (auch wenn das wirklich abartig teuer ist) weil das bei richtiger Auswahl sogar potentiell noch einen weiteren (für den Heldenmann und mich wichtigen) Punkt bietet, nämlich: Gut essen. Mit dem Heldenkind sind Besuche normaler Resturants allerdings eher ein Albtraum, bei nem Familienhotel müsste das ja gehen. Planungsaufwand bei Möglichkeit 4 ist allerdings eher hoch.

Möglichkeit 5: Gruppenreise, z.B. wanderpaddeln mit anderen Familien mit Kindern. Hmm… irgendwie überzeugt mich das Konzept von Gruppenreisen auch nur eingeschränkt.

Zum Glück ist der nächste Urlaub erstmal Skifahren… das stelle ich mir wie folgt vor: Kind: Skischule, wir: Langlauf. Höhö…bin gespannt auf die Realität.

Und um nochmal die Zusammenfassung zusammenzufassen: Dieser Urlaub war zu diesem Zeitpunkt trotz aller Nicht-Optimalitäten der Richtige. Wir haben ein bisschen ein Gefühl für das Land bekommen und wenn wir jetzt Gegenden zum Hinreisen aussuchen, haben wir zumindest eine Vorstellung wie es da in etwa aussieht. Das passt schon. Und insgesamt war es schon ein schöner Urlaub, wenn auch kein Vergleich mit Korsika letztes Jahr:)

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