04.-06.7.2025 Rhinluch Runde
Nachdem es in den letzten Wochen viel zu warm war (38° braucht kein Mensch) und sonst natürlich auch, hatte ich sehr viel Lust auf paddeln. Also irgendwas flussartiges mit wenig Windanfälligkeit und außerdem natürlich möglichst wenig Motorbooten gesucht und auf die Rhinluch Runde gestoßen. Die ist 30 km lang und geht zwar hauptsächlich durch kanalisierte Flüsse, aber sah trotzdem sehr nett aus. Und meine Gartenfreundin hatte auch Lust, also Doppelschnepfe geschnappt, Schienenersatzverkehrumgehungspläne geschmiedet, Boot auf den Wagen und auf nach Altfriesack. Die Freitagsetappe ging nur 8 km oder so übern See und durch den Alten Rhin bis zum Biwakplatz Linumhorst. Der war luxuriös mit Schwimmsteg, Sitzplatz und Komposttoilette ausgestattet, aber leider geschottert, so dass man sich mit dem Zelt etwas schräg ins Gebüsch kuscheln musste. Aber ging. Als wir ankamen waren noch zwei ältere Damen mit dem Hausboot da, die meinten, dass sie eigentlich gerade wieder weg wollten weil es ihnen zu einsam war. Schade, dass wir nicht 20 min später gekommen sind…wir hätten gegen die Einsamkeit ja gar nicht so wirklich was gehabt 😀 So, hatten wir dann leider die ganze Zeit ein Hausboot in unserer Aussicht – schade Schokolade… Aber war trotzdem sehr hübsch da, auch wenn es gar nicht so einfach war nach dem schwimmen aus dem Wasser elegant wieder auf den Schwimmsteg zu krabbeln, da der mit einem fiesen Doppelprofil ausgestattet war. In welchem zusätzlich noch eine Bachstelze ihr Nest hatte, die das etwas verstörend fand, wenn da allerlei menschliche Walrösser an ihrem Doppelprofil das Wasser verlassen wollten. Arme verschreckte Bachstelze, leider haben wir dich etwas spät gesehen.

Am Samstag starteten wir dann geruhsam und wurden beim Abbau schon von zwei Leistungspaddlern aufgelauert, die kurz Pause machten ( „Wir paddeln 38km an einem Tag, das ist schon ne Hausnummer *hier das super männliche Muskelflexen vorstellen* Euch ist schon klar, dass das hier ne Einbahnstraße ist und ihr gegen die Strömung paddelt?“). Zum Glück war der eine etwas entspannter und gab zu, dass man (wie es auch in der Werbebroschüre und allen Beschreibungen steht) auch durchaus anders rum paddeln kann. Aber mussten wir jetzt eh, also Augen zu und durch. Erstmal hatten wir allerdings kein Problem mit Strömung, aber dafür reichlich Gegenwind. Zum Glück mäanderte der Fluss so vor sich hin, so dass man immer mal ausruhen konnte. Und es war nicht so warm, das war auch fein. Mittagsschläfchen im Boot an einen Ast gehängt, Mittagspause an der Schleuse, Kekspause am Biwakplatz Langen (der sehr dicht an der Autobahn liegt – also alles richtig gemacht bei der Richtungswahl, unser Schlafplatz war viel schöner!) und dann wartete mit dem Wustrauer Rhin das schönste Stück auf uns.

Plötzlich war das Wasser ganz klar, man sah unfassbar viele Fische, die Wasserpflanzen wogten sanft in der Strömung (die waren btw. ein viel anstrengenderes Paddelhindernis als das mini bisschen Strömung) und wir sahen insgesamt 3 Eisvögel und schlafende Waschbärbabys in einer Baumhöhle. Das war ganz unfassbar idyllisch.
Eigentlich wollten wir dann noch zurück nach Altfriesack, da wir Sonntag um 11:30 den Zug kriegen mussten, aber es war 18:30 und wir hatten Lust auf Kochen. Also beschlossen wir in Wustrau zu bleiben. Was wir nicht wussten: Genau heute war Sommerparty am Strand und gerade als wir anfingen uns auf dem Campingplatz einzurichten ging dann die laute Musik los. Mistepiste. Kurz sehr schlechte Laune.. Dann packten wir unser Abendessen ein und liefen noch ein Stück um den See. Da ging es dann halbwegs und schlafen konnte man trotz Lärm dann auch. Sehr schade, sonst sah Wustrau sehr hübsch aus.
Sonntag standen wir dann halbwegs früh auf, packten alles ein und frühstückten an der Badestelle. Da war dann alles perfekt und wir konnten noch schön baden und dann die letzten 2 km zum Ausstieg in Altfriesack paddeln. Noch 1,1 km mit dem Karren durch den Wald und ab nach Hause:)
Motorbootcount: 6 über 3 Tage. Sehr überschaubar:)