06.-08.09.2024 Schwarzer Thron

06.-08.09.2024 Schwarzer Thron

Unser Terminpuzzle am Jahresanfang hatte diesmal dieses WE als eins der wenigen Optionen für ein Con mit der Abenteuertruppe ergeben. Also nach einem halbwegs geeigneten Con gesucht und das Schattenquest gefunden, das uns sogar empfohlen wurde. Nachdem die U dann im Juli auf dem Vorgängercon gewesen war, fragten wir uns allerdings ein wenig warum, denn es war ein ganz klassisches NSC-Wellen Dings mit viiiielen Untoten und latent unverständlichem Plot. Aber egal, U. ist zum Glück kreativ und produktiv genug für uns alle, also haben wir uns den Plot halt selbst mitgebracht, Briefchen geschrieben und Freitag gings dann endlich los.

Ri und Janka wollten sich in einer Stadt ohne Namen auf der Insel Phaou mit Birga (die dort bei dem berühmten Heiler/Alchimisten/Whatever Paracelsus irgendwas gelernt hatte) und Jäger treffen, damit mal wieder alle beisammen sind. In dem Moment gings den beiden recht gut, denn im letzten Jahr liefen (nach Anschubfinanzierung durch den Leutnant vom Bajados, der mit Silber statt Kupfer bezahlt hatte) die Geschäfte sehr gut. Ungünstigerweise gerieten sie auf dem Weg allerdings in einen Überfall durch die kriegsgeplagte Landbevölkerung der Insel, die ihnen alles hart verdiente Geld und alles Essen abnahm. Und als sie in der Stadt ankamen, ist noch dazu Birga gar nicht da, sondern auf die grandiose Idee gekommen, sich auf der Jagd nach Goldnüssen und noch mehr alchemistischen Zeugs einer Expedition in ein Gebiet voller Untoter und Vampirfürsten anzuschließen. Also hinterlassen sie eine Nachricht für Jäger und machen sich schleunigst auf den Weg Birga zu retten. Als sie die Expedition endlich einholen, ist die schon tief im Untotengebiet und Birga lässt sich um nichts in der Welt davon abhalten, die empirische Forschung durch ihre Erkenntnisse zu den Anwendungsgebieten von Goldnüssen in der Heilung zu bereichern. Wir willigen also ein die einen Tag zu suchen und dann aber nix wie weg aus dieser gefährlichen Gegend. Kurz nach dem Erreichen des Lagerplatzes kommen auch Jäger und seine Begleitung Alma Sperling an. Wie es so Jägers Art ist, tun sie dies natürlich nicht wie normale Leute auf der Straße, sondern klettern über eine Mauer um erstmal zu gucken. Dumm nur, dass dieser Weg in den Vorgarten der Blutgöttin führte..Als die beiden den Vorgarten dann dann wieder verlassen wollen, weckt das in Zusammenhang mit Jägers höchst vertrauenswürdigen und kooperativen Verhalten ein gewisses Misstrauen bei den Wachen, weshalb als erste Amtshandlung erstmal ein zusammengeprügelter Jäger eingesammelt und zusammengeflickt werden konnte („Kennt hier jemand eine Ri??“). Für den ist dann der erste Abend also gelaufen;) Für Ri und Alma ist an diesem Abend also auch eher Jägerdomtage angesagt, denn Kopfwunde + Vampiergestank + zu viele Suchaufträge = viel gruseliges Rumgeknurre. Sonst passiert aber außer Kennenlernen von Alma und Jaques Pilger und seiner Truppe und den ersten planmäßigen Untotenwellen eh nicht viel relevantes.

Am nächsten Tag dann ab in den Wald, Zutaten suchen und Untotenwellen vermeiden. Außer der Tatsache, dass Jäger beim Schlachtentourismus nochmal von den eigenen Leuten nen Bolzen ins Bein bekommt geht die Teilnahme am offiziellen Plot eher so gegen 0, aber irgendwann wird von irgendwem in einem Anfall von Aktionismus irgendwas in die Luft gesprengt, es kommen seeeeehr viele Untote und der Vampirfürst wird besiegt, großes Kampagnenfinale.

In Ignoranz dieser Vorgänge die unsortierten Erinnerungsschnipsel:

  • Auf unserer Gebüschwerkelwanderung im Juli Pläne schmieden und Briefe schreiben
  • Ri und Janka haben zwar kein Geld und kein Essen mehr, aber zum Glück noch ihre Waren. Wir wollten diesmal mal testen, ob wir es schaffen alles Essen auf der Con zu ertauschen und hatten deshalb nur ein paar Haferflocken mit. Und es hat großartig funktioniert (weil Janka sehr ausdauernd gehandelt hat, was ich den ganzen Tag gemacht hab, ist mir mal wieder gänzlich unklar, aber er war sehr schnell vorbei:D). Wir bekamen viel leckeres Zeug, wurden auf warmes frisches Brot mit Käse und Speck drin und Schmand drauf eingeladen und Abends auf Eintopf. Alle haben weniger Essensreste und wir ertauschen nicht so viel Schund, wenn wir lieber Spiel statt Kupfer wollen. Das war sehr großartig!
  • Ri und Alma, die beide nicht wissen, wie viele Werwolfgeheimnisse die andere jeweils weiß und deshalb seeeehr vorsichtig kommunizieren müssen
  • Beim ersten Waldausflug nach kurzer Zeit sehr schneller Rückzug aus dem Wald (merke: 29° sind zu warm für sowas). Beim zweiten Mal sitzen wir sehr lange regungslos auf ner Lichtung, weil da wer langknackt und überlegen, ob wir uns einfach zwei Stunden schlafen legen und Birga erzählen, dass wir fleißig Nüsse gesucht haben, dass die nirgends sind und wir jetzt abreisen können. Stattdessen pflichtschuldig weiter gesucht, letztendlich waren dann aber die Sachen nicht im Wald sondern im Lager und die Sandklumpendinger direkt hinter unserem Zelt…. War aber schön im Wald 🙂
  • Die Goldnüsse müssen wir bei einer anderen Spielerin ertauschen, aber während die noch zählt, hat Alma ihr schon eine gemopst… Schneyderschulenabsolventen halt;)
  • Birga analysiert unbekannte und potenziell giftige Sachen, alles wird bunt und wenn es auf die richtige (oder fast richtige, sie sieht das nicht so eng) Art bunt wird, dann trinkt sie einfach so verdünnte Vielleicht-Gifte um an sich selbst auszuprobieren, ob die echt nicht schädlich sind. Für die Wissenschaft!! Ri ist nicht so überzeugt von der Empirie, aber was für schöne Farben;)
  • Spiel mit Jacques und Truppe, nachmittags Laute zuhören beim Schnitzen und ein bisschen selbst spielen in unserem Lager am Tümpel
  • Rumchillen („Oh nein, da liegen noch drei Tote!“) und Gespräche auf der Rolle am Weg mit anschließendem Picknick auf dem Weg. Aber sonst hätten wir Bolzenjäger ja tragen müssen und außerdem hatte Janka da ihren Marktstand (und wir konnten das erhandelte Essen direkt entgegennehmen und verwerten:D)
  • Musik hören im Lager der Bewahrer(?!) und danach Laute spielen bei Kerzenschein und mit vielen lieben Leuten in unserem Lager
  • Danach dann noch mitten in der Nacht den Manteltrick von Jäger lernen:D
  • Weil es nachts um 3 am schönsten ist, kann man dann auch gleich noch schleichen im Wald üben:D Auch wenn es ein Rätsel bleibt was Jäger mit seiner letzten Schülerin angestellt hat – merke: Kein Schüler von Jäger werden

Das war sehr schön, auch wenn wir dreisterweise den Plot größtenteils ignoriert hatten. Da den aber noch nicht mal die Spieler verstanden hatten, die in den letzten 5 Jahren immer da waren, war das vielleicht nicht so schlimm. Es hat sich gelohnt die Laute im Zug mit zu schleppen, so viel hab ich schon lang nicht gespielt. Die Essenssache war toll, so gut hätte ich sicher nicht gegessen, wenn wir uns selbst versorgt hätten. Ich habe jetzt schon totalen Conblues und freue mich, dass es zumindest im November schon wieder los geht:)

31.08.2024 Um den Sacrower See

31.08.2024 Um den Sacrower See

Heute wollte der Heldenmann nach Gatow und somit erschloss sich dem Heldenkind und mir ein sonst mit Öffis schwer zu erreichender Ausflugsort. Und da es nur 25° waren und man sich somit ohne Hitzschlag bewegen konnte, ging es heute 10km um den Sacrower See. Es war sehr leer und im Gegensatz zu dem Schleim, der hier sonst so im Spätsommer als See durchgeht, war das Wasser in dem See noch glasklar. Das Heldenkind willigte ein, die Hälfte des Weges dem Blätterrauschen und Wellenplätschern zuzuhören, wir konnten barfuß gehen und am Ende sogar noch schwimmen (geht hier sonst wegen besagtem Schleim nicht mehr). Das war richtig toll.

Später habe ich gelernt, dass der See normalerweise komplett überlaufen ist und man an der offiziellen Badestelle wo wir waren Handtuch an Handtuch liegt. Man konnte das auch an den ganzen illegalen Badestellen im Naturschutzgebiet sehen, wo die Leute die Absperrung nur dafür nutzen dort ihre Räder anzuschließen und ihre Handtücher aufzuhängen. Aber wir hatten offenbar einfach nur Glück. Das ist ja auch fein:)

25.08.2024 DÄmpelhof 2024

25.08.2024 DÄmpelhof 2024

Völlig überraschend gab es auch für völlig verplante Leute wie mich, die Ticketvorverkäufe grundsätzlich verpassen, noch Tickets für die beste Band der Welt auf dem Tempelhofer Feld. Die L. aus B. hatte das zum Glück mitbekommen und so ging ich heute zum gefühlt ( und vielleicht auch tatsächlich?) ersten richtigen Konzert seit 10 Jahren. Gestern bei Durchgang 2 von 3 waren es unangenehme 34°, heute zum Glück nur 24 und bestes Konzertwetter. DÄ labern auch im fortgeschrittenen Alter noch genauso viel Blödsinn wie früher, nur das Publikum ist etwas älter und gesetzter geworden und zumindest in meiner direkten Umgebung nur eingeschränkt hüpffreudig. Skandalös! Machte aber nix, ich konnte (bis auf die letzten 2 Alben, die sind irgendwie an mir vorbeigegangen) erstaunlicherweise immer noch alle Texte auswendig und L. und Kollegin auch und alle sind happy, alle sind glücklich, alle sind froh und überall wo man hinschaut: Liebe und Frieden und so:)

17.-24.08.2024 – Rømø

17.-24.08.2024 – Rømø

Dieser Urlaub war so, wie ein echter Dänemarkurlaub sein soll: Sehr entspannt und ereignislos:)

Das Heldenkind hatte sich einen Urlaub mit Watt gewünscht, ich wollte auch gerne Strand und am Ende dachte ich, wir testen mal Rømø. Infolgedessen waren wir viel im Watt und insbesondere das Heldenkind hat dort stundenlang und voller Begeisterung dem Auflaufen der Flut zugeschaut (ich aber auch, das ist echt jedes Mal wieder beeindruckend). Der Sønderstrand (der bei uns am dichtesten ist) wird als 3 km breit beworben, allerdings ist der „richtige“ Sandstrand auf so einer Art vorgelagerten langen Insel und der landwärtige Teil ist eher ein Parkplatz als ein Strand (bilstrand nennt sich dieses Konzept und mir ist gänzlich unklar, wer sich zwischen ganz vielen herumkurvenden Autos entspannen möchte…ich zumindest nicht). Also ab auf die Insel – am ersten Tag haben wir uns noch nicht hingetraut weil wir nicht einschätzen konnten bis wann man bei Flut noch zurück kommt, aber Montag und Dienstag waren sowohl die Heldengroßeltern als auch schönes Sommerwetter da und wir konnten rüberwandern und das Heldenkind und ich waren sogar baden:) Das war sehr fein, sowohl der Besuch als auch die Strandaufenthalte;)

Ab Mittwoch waren dann leider Sturm und Schauer angesagt. Zu allem Unglück war auch noch die Batterie für unseren Autoschlüssel fast leer und da es in keinem der Läden auf Rømø diese spezielle Batterie gab, wollte ich eigentlich möglichst wenig fahren (voll toll diese Elektronik – denn wenn man mit der Notvariante die Tür öffnet, geht erstmal die Alarmanlage los und die ist eeecht laut. Da wollt ich in unserem Feriendorf lieber drauf verzichten…). Räder hatten wir zwar mit, aber bei Sturmböen ist zumindest das Heldenkind sehr radfahrunwillig.. Also doch Auto gefahren, aber mit sehr miesem Gefühl, das war sehr unentspannt.

Am Mittwoch haben wir dann aber (nachdem es nach Testausflug zum Sønderstrand zu ungemütlich für lange Spaziergänge war) einen super schönen Spaziergang durch die Heide gemacht.

Und weil es am Donnerstag das gleiche Wetter war, machten wir das gleiche nochmal, nur in anderer Heide:)

Danach waren wir dann noch in Lakolk und trotzten dem Sturm – der Spaziergang war zwar kurz, aber große Wellen und Wind mag ich auch echt gerne.

Heute regnete und stürmte es dann noch mehr. Wir wagten uns trotzdem mit dem Rad raus (notgedrungen) und der Gegenwind war echt heftig. Zur Belohnung konnten wir dann aber bewundern, wie statt 3 km Sandstrand nur noch Gischt und Wellen vom Deich zu sehen waren. Das war auch eindrucksvoll.

Und die ganze restliche Zeit verbrachten wir einfach entspannt auf dem Sofa mit lesen (das Heldenkind hat 4 Bücher gelesen;)) und mit Zelda Botw spielen. Außerdem waren wir in so ein Feriendorf statt ein Einzelhaus gefahren, was den Vorteil hatte, dass auch noch ein Schwimmbad mit Sauna mit dazu gehörte. Der Hintergedanke, dass das Heldenkind dort andere Kinder kennenlernt hat sich nicht so erfüllt, aber wir waren ein paar Mal Schwimmen und (noch viel toller) ich konnte Abends auch noch ne Runde in die Sauna und Schwimmen, während das Heldenkind gelesen hat:) Toll, so ein großes Kind. Gelangweilt haben wir uns auf jeden Fall nicht, bzw. genau so viel, dass es jetzt auch voll OK ist morgen wieder zu fahren.

Das war auf jeden Fall sehr schön und entspannt:)

Urlaubsfazit Teil 1

Urlaubsfazit Teil 1

Ein paar (mehr) Notizen für mein Future-Self:

  • Beim Wandern Luxusdinge mitzunehmen ist unnötig! Ja echt Sarah! Und es ist dir auch egal was du isst, also Käse und co auch direkt weglassen, Abwechslung wird überbewertet.
  • Wenn man die ersten Anzeichen einer Blase merkt gleich n Pflaster druff, egal wie viele Mücken da sind 😀 Und die darf man dann nicht versuchen wieder abzumachen, neinnein:D
  • 500g Haferflocken, 1Packung Nüsse und 1 Packung Mandeln reicht für 5-6x Frühstück
  • 160g Couscous reicht für 1.5 Mahlzeiten. Und Cold Soaking funzt super, bei Wanderungen von ein paar Tagen im Sommer brauche ich also keinen Kocher. Olivenöl mit rein ist fein. Küchenutensilien: Leichte PET Flasche, Lock&Lock Dose, Spork. Berghaferl kann man weglassen wenn man gut plant wann man was einweicht, Dose muss halt beim Frühstück leer sein.
  • Vollkornknusperknäcke mit Kürbiskernen hat auch fast 500 kcal pro 100g
  • Evtl. nächstes Mal doch ein Filter wenn in BB unterwegs? Auch wenns nervig ist?
  • Der Eja Pro ist ein toller Rucksack, aber man muss ihn etwas sorgfältiger packen und die Kompressionsriemen nutzen, lieber die gesamte Länge nutzen, als in die Breite packen. Trekkingtowel als Hüftpolster ist super.
  • Zeltheringe einwickeln, die machen sonst Dinge kaputt
  • Mit Luftbooten nur Flüsse paddeln
  • Auf dem Wasser sind fast keine Mücken
  • Reperaturtape für Pumpe einpacken
  • Bei Regen: Verdeck

Insgesamt bin ich mit aller Ausrüstung sehr zufrieden, bis auf die Schuhe. Meine Barfußwanderschuhe sind bei 30° echt zu warm und alle Alternativen sind unbefriedigend. Gnah! Ist halt doof, wenn ein Fuß größer als der andere ist, irgendwo drückt oder scheuerts immer.

Das kleine Zelt wurde das erste mal länger eingesetzt und funktioniert super. Der einzige Nachteil ist, dass man beim rein und rausgehen immer Regen ins Innenzelt bekommen wird. Habe erst bei dieser Wanderung gemerkt, was man da noch alles für Belüftungs- und sonstwasoptionen hat. Praktisches Teil und in 5 min aufgebaut.

Rucksack siehe oben. Ich muss nochmal rausfinden ob der echt 10l mehr Volumen hat als mein 35+10 Deuter. Sonst nehm ich vielleicht weiter den und dieser kommt wieder weg. Groß scheint der Volumenunterschied nicht.

Mückendichte Sachen: Ich seh aus wie ein Waldschrat mit diesen Tarnfarben, aber G1000 ist komplett mückendicht und die Hosen sind auch so genäht, dass man sie selbst gut enger machen kann. Bisher hatte ich die passformbedingt immer direkt aussortiert. Mein Craghoppers Hemd ist mein neues Lieblingskleidungsstück, trotz Farbe:) Craghopper Socken sind nicht komplett mückensicher und keine Wandersocken. Trotzdem ist die Kombi für Mückenmimosen wie mich sehr gut geeignet:)

Ich mag mein Seawave sehr. Das Skubi hat zwar viel bessere Paddeleigenschaften, aber irgendwie hängt mein Herz trotzdem mehr an diesem Boot. Es lässt sich schneller aufbauen, ist mega gemütlich, kippstabil, man kommt (ohne Verdeck) einfach rein und raus, es läuft schön geradeaus und es ist so robust, dass man nicht bei jedem Stein gleich Panik kriegen muss. Und Rast am Ast ist echt ne super Alternative. Halt einfach keine Seen paddeln damit:)

Ich hab den Eckla Beachrolli bisher immer noch nicht als Bootswagen benutzt, aber für An- und Abreise und als mega-dekadenter Stuhl ist er top:D

Das war eine tolle Urlaubswoche, hab nix zu meckern außer über ein paar Dummheiten meinerseits. Aber aus Fehlern wird man klug;)

In Dänemark warten jetzt 19°, das wird mir vorkommen wie Arktis….

Seddinsee – Königs Wusterhausen

Seddinsee – Königs Wusterhausen

Auf eine ruhige Nacht (in der nur die Bisamratte eine weggeworfene Melone zernagte:)) folgte ein wunderschöner Morgen mit Nebel überm See und vollkommener Stille. Die ersten paar km paddelte ich ganz ohne Wind und Motorboote, das war fein:) Leider erst ein Foto gemacht als der Nebel schon weg war.

Dann traf ich eine andere Frau, die auch wildcampend allein unterwegs war und der ich öfter begegnete und wir paddelten ein Stück zusammen. Aber holla, beim jetzt wieder auffrischenden Gegenwind kann meine dicke Doppelschnepfe nur mit viel Kraftaufwand mit einem Festrumpfkajak mithalten. Also ließ ich sie wieder ziehen, denn sie wollte die ganze Märkische Umfahrt machen, hatte noch 7 Tage vor sich und war jetzt schon hinterm Zeitplan.

Ich hingegen nicht, denn mein Ziel war heute ja nicht weit weg:) Mit dem Wind war das paddeln aber nicht mehr so spaßig, aber wenigstens wars bedeckt. Lose hatte ich überlegt noch ne Nacht in Wildau zu zelten um mein brüllend heißes Dachzimmer zu umgehen, aber das sah nicht einladend aus dort. Also weiter nach Königs Wusterhausen, wo sonst immer die RB aus Golm endet (Spoiler: Ich hatte natürlich den Schienenersatzverkehr vergessen, gnah!). Der Weg zur Einsetzstelle war aber ein harter, denn ich musste durch den Heidelberg-Zement Hafen. Links ne Spundwand, rechts ne Spundwand und dazwischen: 1a kanalisierter Gegenwind! Yeah! Das war ein harter km…

Dann an der Schleuse Boot raus, festgestellt, dass die S Bahn in Wildau besser (und weniger anstrengend) gewesen wäre und dann ab nach Hause. Da muss ich dann noch den ganzen Schmodder vom Boot abwaschen und dann tu ich erstmal gar nix mehr. Und heute Nacht schlaf ich vielleicht einfach aufm Balkon, so!

Bei Spreewerder – Seddinsee

Bei Spreewerder – Seddinsee

Heute gabs Kontrastprogramm zu gestern, wo ich ja eigentlich bis auf die letzte Stunde nur von Haltegrund zu Haltegrund dümpelte. Aber ab km 60 nehmen die Rastplätze stark ab und es war tatsächlich gar nicht so einfach mal ne Pinkelpause zu machen, weil alles sehr matschig und/oder mückig war. Da wurde ich deutlich schlimmer zerstochen als an allen Tagen vorher.

Auch um 1, als ich so langsam Mittagspause machen wollte war nichts einladendes in Sicht. Gut, dass mein Boot ja quasi eine überdimensionierte gemütliche rote Luftmatratze ist, da kann man sich notfalls an einen Ast hängen und einfach Pause im Boot machen:) Aber trotzdem hab ich ordentlich Strecke geschafft und schupps, war ich schon im Dämeritzsee, dessen Erreichen ich eigentlich für Abends geplant hatte. Öh….und nu? So richtig gut geplant hatte ich die Tour ja nicht. Aber ich fand dann einen Bootsverleih mit Imbiss, wo man gut anlegen konnte und dann hab ich erstmal Karten gewälzt und den groben Plan gefasst nach Königs Wusterhausen zu paddeln,denn von da komm ich super nach Hause. Also durch den Motorbootverseuchten Gossener Kanal und hui, dann kam auch der angesagte böige Wind auf dem Seddinsee. Der Wind ist der natürliche Feind der Doppelschnepfe, also kam ich nicht weit und hängte mich weil alle Buchten belegt waren einfach nochmal an nen Ast. Das schaukelte so schön, da konnte man glatt wegdösen. Als der Wind gegen 6 dann abflaute wollte ich eigentlich noch weiter, aber dann fing es an zu grummeln und Gewitter aufm See, ach nee. Außerdem war ich nach 24 km auch ganz schön fertich mit der Welt. Also nahm ich eine der Buchten in Beschlag. Die ist nicht halb so schön wie der Platz gestern und auf diesem See sind wirklich unfassbar viele Motorboote, von denen eins dreisterweise so nah ankert, dass ich die Musik hören muss. Aber weiterpaddeln war keine Option, also passt das hoffentlich. Hier hab ich auch deutlich mehr Bedenken, vertrieben zu werden… Aber jetzt regnets und morgen steh ich einfach früh auf bevor wer vorbeikommen kann. Aber war trotzdem ein schöner Tag und die 32° hab ich gut überstanden. Und im Zelt ist es temperaturmäßig auch viel angenehmer als zu Hause unterm Dach.

Grosse Tränke – bei Spreewerder

Grosse Tränke – bei Spreewerder

Ein weiterer wunderschöner Sommermorgen. Heute wurde ich allerdings von den fleißigen WSA Mitarbeitern geweckt, die irgendwas am Wehr reparieren wollten. Also ein bisschen verplant vor mich hingepackt und deshalb fast 2 h gebraucht bis ich auf dem Wasser war. Aber nicht schlimm, die Müggelspree hat nur 30 km und ich zwei Tage Zeit. Morgens paddeln war wunderschön. Der Fluss strömt so vor sich hin, man muss nur ab und an ein bisschen steuern und ansonsten kann man die Gegend genießen. Meine trustworthy Doppelschnepfe (egal ob Rev drauf steht) ist ein sehr gemütliches Boot um darin rumzuhängen:) Leider waren es nur 6 km bis Hangelsberg und da wäre dann mit der Ruhe vorbei, denn da gibts nen Bootsverleih. Eigentlich wollte ich da Essen, aber es war erst 11, also ging ich erstmal an der schnieken Badestelle baden. Dann auf zu Spreecurry, aber was ein Skandal, sowohl das als auch die schöne Toilette wo ich Wasser auffüllen wollte waren entgegen der Schilder einfach mal zu. Das war etwas doof, denn Wasser brauchte ich auf jeden Fall nochmal. Also an noch mehr schönen Badestellen bis zum Bootsverleih gepaddelt. Der Rezeptionist hatte heute keinen gesprächigen Tag, und kommunizierte nur mit Brummlauten. Da hätte ich mich übernachtenderweise eher mittel wohl gefühlt…auch wenns sehr idyllisch war. Endlich wieder unabhängig von Zivilisation war es jetzt definitiv schon zu heiß zum paddeln. Aber raus aus dem Ort musste noch sein. Dort fand ich einen sehr schönen schattigen Platz mit Sitzbaum zum über den Fluss gucken und Hängemattenplatz. Fast wäre ich einfach dort geblieben, aber es war echt noch früh und außerdem wohnten dort auch Schwäne, die bestimmt irgendwann wiedergekommen wären um mir den schönen Platz streitig zu machen. Und mit denen wollt ich mich lieber nicht anlegen.

Also machte ich nur lange Mittagspause bis um 4. Da wars zwar immer noch zu heiß, aber ich hatte etwas Sorge, dass sonst alle Lagerplätze belegt sind. Also weiter. Lagerplätze gabs massig,aber das immer-weiter-Gen trieb mich voran, weil es noch viel zu früh zum aufhören war. Leider dann zu weit – da kam dann nichts mehr wo ich mich wohlgefühlt hätte, zu viel Zivilisation. Also umgedreht und zurück zum letzten schönen Platz. Das war dann mal richtig Sport im Vergleich zur Dümpelei vorher, denn die dicke Doppelschnepfe gegen die Strömung und – viel schlimmer – gegen den Wind voran zu kriegen war ein hartes Stück Arbeit.

Aber hat sich gelohnt, der Platz ist superidyllisch und nur vom Wasser zugänglich. Ich wollte eigentlich lesen, aber kam gar nicht dazu, es gab so viel zu sehen. Der Biber schwamm vorbei, die Fische sprangen, im Schilf nagte irgendwas (Bisamratte), ein Reiher, Libellen… Ich hatte gestern ganz vergessen,dass mein Bootswagen ja auch ein gemütlicher Stuhl ist – so saß ich in der ersten Reihe und konnte das Naturspektakel bequem beobachten:)

Und kein einziger Paddler unterwegs, die sind offenbar nur bis Mönchwinkel gekommen (schöner Biwakplatz, aber Holla war da Betrieb…). Jetzt bin ich gespannt, ob ich bei der ganzen Naturaction hier auch schlafen kann 😀

Große Tränke – Golm – Große Tränke

Große Tränke – Golm – Große Tränke

Häh? denkt sich da der geneigte Leser. Aber obwohl humpelnd vorwärts kommen prinzipiell möglich war und ich beim wandern oft Blasen bekomme, sah der Fluss so einladend und das Wetter die nächsten Tage so grauenhaft heiß aus, das ich kurzentschlossen (höhö – wer die Sarah kennt, der lacht jetzt, kurzentschlossen gibts hier nicht) umplante.

Morgens um 8 weckte mich die Sonne auf dem Zelt ( welches erhebliche Mengen Kondensfeuchte angesammelt hatte – huiui…). Leider hatte ich kein Wasser mehr für Müsli, aber dann gabs halt coldgesoakte Tabule vom Vorabend, denn die im Internet vorgeschlagene Menge von 200g Couscous, die reicht locker für zwei Mahlzeiten. Das funktioniert btw super und schmeckt auch gut, auch wenn ich nach der Woche vermutlich kein Couscous mehr sehen kann;)

Zum Glück konnte ich mir dann bei der am anderen Ufer zeltenden Dorfjugend noch nen halben Liter Wasser schnorren, das machte den Weg nach Fürstenwalde deutlich angenehmer. My trustworthy mückendichte Kleidung und ich machten uns also auf dem nächsten Mückenwald zu trotzen und eigentlich ging das laufen für die 5 km auch gut, aber die Etappe war lang und es war jetzt schon echt warm.

Also Frühstückspause (naja…um 11:D) in Fürstenwalde und erstmal Telefon geladen und recherchiert. Mit dem RE1 wäre ich in 1.5h zu Hause, schnell Boot schnappen…um 12 saß ich also in der Bahn mit dem Plan um 17 Uhr mit dem Boot wieder hier zu sein:) In der Zeit ist es eh zu warm für alles. Das hat natürlich nicht geklappt, denn wann ist die Bahn schon pünktlich, aber immerhin war ich um 18 Uhr wieder da. Da musst ich mich schon etwas beeilen, aber schnell eingekauft, Wasserkanister gefüllt, aufgebaut und um 19 Uhr war ich auf dem Wasser. Und das war so unfassbar idyllisch! Allein für den Abend hat es sich schon gelohnt:)

Nun bin ich wieder an der großen Tränke gelandet, andere Wiese diesmal, denn an der eigentlichen Zeltwiese kriegt man sein Boot gar nicht aus dem Wasser… Hmm… Aber war eh schon Mückenzeit und auf welcher Wiese ich nun im Zelt lese ist ja auch egal;) Und das tu ich jetzt auch. Und morgen dann Müggelspree, ganz gemütlich treiben lassen, sonst bin ich ja abends schon in Erkner und nicht erst übermorgen.

66 Seen Weg: Flakensee – Große Tränke

66 Seen Weg: Flakensee – Große Tränke

Auf eine unglaublich miese Nacht (so wie immer wenn ich unterwegs bin) folgte ein wunderschön sonniger Morgen. Da ich mich mit dem packen erstmal sortieren musste war ich trotz frühem Aufstehen erst um 8 unterwegs, aber immerhin. Da es so warm war, wollte ich eigentlich Morgens und Abends wandern und dann mittags Siesta machen. Das erste Stück führte vom Falkensee durch die Löcknitzniederung. Das war zwar ganz unfassbar idyllisch, aber leider genauso unfassbar mückenverseucht… Erst versuchte ich es noch mit kurzen Klamotten und Autan, aber dann kapitulierte ich irgendwann. Schwer wars dann nur einen Platz mit weniger Mücken zum umziehen zu finden…. Ich hatte ernsthaft darüber nachgedacht meine mückendichten Sachen gewichtsbedingt zu Hause zu lassen – ich bin sehr froh das nicht getan zu haben! Damit wars dann recht entspannt und man musste nur noch das Gesicht verteidigen;) Auch das Luxusobjekt Stichheiler hat sich sowas von ausgezahlt! Trotzdem hatten die 2 h Mückenflucht noch Konsequenzen, denn ich passte nicht richtig auf und lief mir ne fiese Blase am kleinen Zeh.

Danach kam dann ein Überführungsstück und für die nächsten 7 km sah der Weg so aus:

Aber es ging schön schattig durch den Wald und das war gut, denn da wollte ich nu auch keine Mittagspause machen, und hatte mir Hangelsberg bei km 16 zum Ziel gesetzt.

In Hangelsberg gab es eine funktionierende saubere öffentliche Toilette. Ich war ganz geschockt! Und auch die Badestelle war niegelnagelneu und es gab sogar noch eine Toilette…was für ein Überfluss:D Ich verbrachte also die nächsten 2 h mit baden und im Schatten lesen und verarztete viel zu spät meine Blase. Die bedeckte leider mittlerweile den ganzen Zeh, riss beim Verpflastern noch auf und Desinfektionskram hatte ich natürlich auch nicht mit…gnah…

Die 6 km zum Wasserwanderrastplatz große Tränke gingen dann an der Müggelspree lang. Was für ein süßer Fluss und sogar mit Strömung. Und ohne Motorboote. Den mal paddeln…

Der Wasserwanderrastplatz war sehr geräumig, leider war der schönste Platz schon von einem engagierten Angler belegt, so dass ich mich mit mit Wiese an Bank begnügte. Auch schon luxeriös genug;) Um 20:30 trieben mich die Mücken ins Zelt, dafür heute aber sehr gut geschlafen:) Trotz der Frage ob ich bei den angesagten 30° und mit kaputtem Fuß trotzdem die geplante Strecke durchziehen will, oder ob das nur Plackerei wird.