25. – 29.10.2025 Mäusehütte und Mjåvasshytte
Weil wir ja in Loekken quasi schon in Hirtshals waren und somit Norwegen direkt um die Ecke lag, beschloss ich mit dem Heldenkind noch ein paar Tage Norwegen dranzuhängen. Auch wenn Norwegen Ende Oktober jetzt nicht sooo der place to be ist….man nimmt was man kriegen kann. Und tatsächlich fuhren wir zwar am Samstag Abend noch bei Regen in unsere Hütte und am Mittwoch bei Regen wieder auf die Fähre, aber dazwischen hatten wir drei Tage strahlendsten Sonnenschein mit Rauhreif und bunten Blättern.
Erstmal gingen wir allerdings shoppen: Brunost und Gulost und Spenol und Merino- Wollsachen aus dem Supermarkt, denn die gibts dort so wie in deutschen Supermärkten Socken. Unser Air Bnb Gastgeber hatte uns allerlei zunehmend hektische Nachrichten geschrieben, dass seine Hütte von Mäusen überrannt worden sei, aber zum Glück fuhren wir ja Fähre und hatten keinen Empfang, so dass wir sein Angebot, dass wir kostenlos stornieren könnten gar nicht erst gelesen haben und dann wars mir auch zu spät. Wird schon nicht so schlimm sein, dachte ich mir.
Die Fahrt zur Hütte war trotz Regens schon sehr schön und es waren sogar noch bunte Blätter an den Bäumen, womit ich echt nicht gerechnet hatten. In der Hütte dann erstmal Fiskekaker kochen, weil Hunger. In der Zeit stand der Klappkorb mit dem Essen in der Küche auf dem Boden. Leises knurpseln erklang…ich schlich mich in die Küche und was sah ich: Eine Maus saß im Korb, hatte am Apfel genagt und schaute jetzt mit großen Augen schockiert zu mir hoch. Das Heldenkind war entzückt und ich zwar eigentlich gar nicht, aber andererseits war die wirklich unfassbar süß. Erste Idee: Mit dem Korb zusammen raustragen. Aber die Maus war akrobatisch sehr begabt und machte einen Salto mit Überschlag aus dem Korb hinaus und ins Wohnzimmer, wo wir sie dann allerdings in eine Sackgasse trieben und mit professionellem Mäusefangequipment einfingen. Hah!

Daraufhin trug ich sie dann seeehr weit die Straße runter und hoffte, dass sie da ein neues Heim im Wald finden würde und nicht in einer Fallen des Vermieters enden würde. Das war auf jeden Fall ein Highlight des Urlaubs fürs Heldenkind 😀
Am nächsten Tag machten wir dann eine Tour auf den Vore, mit wundervoller Aussicht und vielen Bächen. Auch der Badeplatz war wirklich hübsch, aber leider war ja so gar kein Badewetter. Da es die letzten Tage so viel geregnet hatte, war alles total überflutet, aber Matsch ist man in Norwegen ja gewohnt. Ansonsten spielten wir sehr viel Zelda und hatten es trotz Mäuseknurpseln in den Wänden sehr gemütlich.


Am Montag morgen packten wir dann früh zusammen, denn heute sollte es auf eine DNT Hütte gehen. Kurzer Versorgungsstopp in Åmli und dann auf nach Gjevden. Das lag so schön am See, da hätte man auch schon wieder echt toll baden können, wenn es nicht Oktober gewesen wäre. Hachhach.. Der Weg zur Mjåvasshytte war dann auch total schön: Leicht zu gehen, sehr abwechslungsreich, viele Bäche – also wirklich topp für Kinder. Allerdings mit 1,5 h Gehzeit auch nicht sonderlich lang, also stellten wir nur unsere Sachen ab und kletterten noch auf den Gjevdenuten. Da war es zwar sehr windig, aber war trotzdem ne tolle Tour.

Zurück in der Hütte dann schnell alles für die Nacht vorbereitet: Holz holen, Kamin anmachen, Wasser holen, Proviantlager checken, rausfinden wie zum Teufel man die Gasflaschen an den Kocher anschließt…. Wir entschieden uns in der Sikringshytte zu wohnen, weil die so wunderschöne Aussicht auf den See hatte, dafür aber keine abgetrennten Zimmer. Aber an einem Montag Ende Oktober ist man zum Glück auch in den sehr beliebten Hütten mal alleine und wir konnten uns voll ausbreiten:)

Am Dienstag hatten wir dann nicht wirklich ein Ziel, weil wir den Gjevdenuten ja schon am Anreisetag gemacht hatten. Also liefen wir einfach ein Stück den Weg Richtung nächste Hütte und dann wieder zurück. Alle Pfützen waren gefroren, aber leider war das Eis noch nicht so dick, dass man nicht trotzdem im Matsch versunken wäre, sehr zum Missfallen des Kindes. Also gingen wir irgendwann zurück und lieber nach Pause mit Kakao und Suppe nochmal auf den anderen kleinen Hügel an der Hütte, was gut war, der war nämlich viel schöner als der Gjevdenuten.

Wir aßen uns an den beiden Abenden einmal durchs Proviantlager und es war wirklich mega kuschelig und gemütlich, schön unter zwei Decken auf dem Sofa vor dem Kamin mit Buch oder Hörspiel. Das Heldenkind war erst etwas panisch, dass es sich langweilen würde, aber es schlug sich dann sehr wacker. Trotzdem nächstes Mal mehr Bücherauswahl und vielleicht doch ein Spiel mit hochnehmen.
Da es Mittwoch ab Mittags Graupel und ähnlich potenziell glatte Steine verursachendes Zeug regnen sollte, standen wir bei Sonnenaufgang auf und machten uns an den nervigen Teil: Hütte sauber machen. Zwar mache ich nicht mehr das ganze Smittevernprogramm, was da immer noch ausgehängt ist, aber es dauert trotzdem immer lange genug. Trotzdem waren wir 9:15 auf dem Weg und um halb 11 unten. Und um halb 12 fing es an zu regnen – hah! Alles richtig gemacht. Dann noch eine halbe Stunde an einer norwegischen Straßenbaustelle rumgestanden, wo offensichtlich in einiger Entfernung irgendwas gesprengt wurde und man gar nicht weiter durfte (gut wenn man Bücher dabei hat) und dann noch 1,5 h an der Fähre (gut wenn man Bücher dabei hat). Auf der Fähre versuchte ich dann noch ein bisschen zu dösen, leider aber mäßig erfolgreich, was schlecht für die anschließende Fahrt nach Kiel war. Eigentlich dauert die ja so 4 Stunden, allerdings schüttete es wie aus Kübeln und außerdem ist ganz Dänemark gerade Baustelle, so dass wir erst um 1 in Kiel waren. Gut, dass ich meinen Amazon Probemonat investiert hatte und wir die ganze Fahrt Ghostsitter hören konnten. Das hielt hervorragend wach, aber trotzdem: nächstes Mal wenn ich alleine mit dieser Fähre ankomme, doch lieber ein Hotel in dichterdran, die Fahrt war wirklich gar nicht schön.
Trotzdem bin ich sehr froh, dass wir mal wieder in Norwegen waren, das wirklich viel zu lange her jetzt.









